Analyse zur BP-Wahl: „Der schlechte Ruf ist wichtig“
Was zählt ist der schlechte Ruf, denn die angeblichen persönlichen Eigenschaften der Kandidaten zur Präsidentschaftswahl stehen in der Kommunikation deutlich im Mittelpunkt. Erst dahinter folgen politische Positionen und das Amtsverständnis der Kandidaten. Zudem überwiegen bei fünf der sieben Präsidentschaftskandidaten die negativen Aussagen bei weitem. Lediglich Amtsinhaber Alexander Van der Bellen und Dominik Wlazny haben leicht positive Werte. Das ist das Ergebnis einer umfassenden Analyse des IMWF Austria zur Kommunikation über die Präsidentschaftskandidaten.
Die politischen Positionen der Kandidaten für die Präsidentschaftswahl sind zweitrangig. Nur 12,9 Prozent alle Aussagen zu den Wahlwerbern in Medien und Social Media beziehen sich auf politische Themen wie Corona, Migration, Ukraine-Krieg oder Bundesheer. 9,2 Prozent der Aussagen drehen sich um das Amtsverständnis. Tatsächlich relevant ist die Diskussion über den Charakter der Kandidaten: Ganze 21,7 Prozent aller Aussagen haben den Fokus auf den persönlichen Eigenschaften der Kandidaten – und zwar überwiegend den schlechten.
So ist das Saldo aus positiven und negativen Aussagen zu den Kandidaten weitgehend negativ, am stärksten bei Gerald Grosz (-7), Tassilo Wallentin (-7) und Michael Brunner (-6). Einzig Dominik Wlazny weist ein leicht positives Saldo (+3) auf, beim amtierenden Bundespräsident van der Bellen halten sich die positiven und negativen Aussagen weitgehend die Waage (+1). Walter Rosenkranz kommt auf ein Tonalitätssaldo von -5. Bemerkenswert ist, dass sich bei Rosenkranz und Van der Bellen die Daten zwischen klassischen Medien und Social Media stark unterscheiden, während diese bei allen anderen Kandidaten ziemlich gleich sind. Rosenkranz kommt in Social Media deutlich besser weg, van der Bellen schlechter.
Der überwiegende Teil der Aussagen zur Präsidentschaftswahl (50,6 Prozent) beschäftigen sich mit dem Wahlverlauf, darunter Veranstaltungen, Medienauftritte, Sammeln der Unterstützungserklärungen u.v.m.. Das Leben der Kandidaten ist in 3,1 Prozent der Aussagen Thema, 2,5 Prozent enthalten Wahlempfehlungen.
Für die Studie des IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung wurden alle relevanten öffentlichen Aussagen zu den Präsidentschaftskandidaten in journalistischen Medien und Social Media (u.a. Facebook, Twitter, Instagram, Foren) von 1.8. bis 2.10.2022 gesammelt und KI-gestützt analysiert (Rund 102.000 Aussagen). Über etwas weniger als ein Drittel (29,5 Prozent) der Reichweite dieser Aussagen verfügt Alexander van der Bellen. Für Studienleiter Axel Maireder ein überraschend niedriger Wert, „wenn man bedenkt, dass van der Bellen nicht nur als Kandidat auftritt, sondern als amtierender Bundespräsident eine große mediale Bühne hat.“
Walter Rosenkranz kommt mit 20,1 Prozent der Reichweite knapp vor Dominik Wlazny mit 16,2 Prozent zu liegen. „Während Rosenkranz als Kandidat einer etablierten Partei über die entsprechenden Mittel für eine starke mediale Präsenz verfügt, ist das hohe Interesse an Wlazny wohl auf die Figur Marco Pogo und einen für die Politik untypischen Auftritt zu erklären.“, so Maireder. Tassilo Wallentin (12,0 Prozent) ist im Mittelfeld zu finden, Gerald Grosz (8,9), Michael Brunner (7,9) und Heinrich Staudinger (5,4) haben die geringste Reichweite.
Über IMWF Austria
Das Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) ist auf die Analyse der weltweiten Kommunikation zu Personen, Marken und Märkten spezialisiert. Mittels künstlicher Intelligenz und einem Team aus Analysten und Kommunikationsexperten werden maßgeschneiderte Studien zur Unternehmensreputation sowie Themen- und Trendanalysen durchgeführt. Dabei gibt das IMWF seinen Kunden Handlungsempfehlungen und Strategien stets mit in die Hand. Zu den Kunden zählen namhafte Unternehmen aus der Telekommunikation, dem Finanz-, Gesundheits-, Energie- und Verwaltungsbereich.
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